Unternehmerreise nach Hamburg, 14.-17.10.2021

Am frühen Donnerstagmorgen machten sich 23 IHC-Mitglieder und Wirtschaftsjunioren – die meisten mit dem Zug - auf den Weg nach Hamburg. Transport und Logistik lautete die Überschrift – ein zentrales Thema für die Hansestadt Hamburg als „Tor zur Welt“.

Dazu leistete Professor Dr. Jan Ninnemann, ausgewiesener Spezialist dafür und Präsident der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), mit seinem lebendigen Vortrag „Seelogistik und Strategie“ eine eindrucksvolle Einführung mit vielen Fakten, Zusammenhängen, der internationalen Wettbewerbslage und ihrer Entwicklung. Er legte nüchtern den Finger in die Wunden, um den schweren Weg, den Hamburg als Hafen und damit auch als Stadt vor sich hat, deutlich zu machen. Die Reisegruppe bedankte sich mit einem kleinen Geschenk, das auch – leider unheilvolle – Beziehungen zum Wasser hat: mit zwei Flaschen Flutwein.

Danach folgte ein Besuch im Hamburger Michel, der Hauptkirche St. Michaelis und ein Hamburger Wahrzeichen. Michelkantor Jörg Endebrock erläuterte uns nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit seinem Spiel sehr eindrucksvoll die vier Orgeln des Sakralbaus. Das Staunen über die Vielfalt und Rafinesse der Orgeln und ihrer Ausdrucksmöglichkeiten mit ihrer schier unendlichen Anzahl von Registern war in unseren Gesichtern abzulesen.

Ein gemeinsames Abendessen führte uns in eine Hamburger Fischerstube mit urig-nautischem Flair.

Der nächste Tag begann in der Handelskammer mit einem Vortrag über Hamburgs zukünftige Herausforderungen – verständlicherweise dominiert von der Entwicklung des Hamburger Hafens als Wirtschaftsfaktor Nummer eins. Andreas Müller von der Abteilung Verkehr und Hafen ergänzte damit gut die Vortagsausführungen von Professor Ninnemann. Deutlich wurde dabei allerdings, dass ein realistisches Entwicklungskonzept für Hamburg als Hafen, Wirtschaftsstandort und Stadt noch sehr im Nebel liegt. Auch bei Andreas Müller bedankten wir uns mit Flutwein.

Einen tiefen Einblick in die Geschichte Hamburgs gab am Nachmittag Stadtführer Thies Unger, der uns - gespickt mit vielen Annekdoten - von der Siedlungsgründung über die Börse (das heutige Rathaus), die ursprünglichen Häfen und Speicher, den alten Elbtunnel bis hin zu den Landungsbrücken die Entwicklung der Hansestadt nahe brachte. Im ehemaligen Kesselhaus der Speicherstadt verdeutlichte ein großes Modell die bisherige und künftige Bebauung und Erschließung der Hamburger Hafencity. Die Landungsbrücken waren danach Ziel für das Abendessen in einem Hamburger Brauhaus.

Der Samstag war wieder Industrie und Verkehr gewidmet. Am Vormittag konnten wir nach einer Anreise per Schiff bei einer sehr sachkundigen Führung das Airbuswerk in Hamburg-Finkenwerder kennenlernen. Alles über Flugzeuge, ihre Herstellung, die Entwicklung des Industriestandortes Finkenwerder und die Logistik des Konzerns.

Der Nachmittag gehörte der Seefahrt. Mit dem Bus ging es - nach einem Kurzbesuch im Hafenmuseum mit dem Salpetersegler „Peking“ - zu zwei Containerterminals, einem der ältesten und dem modernsten. Thies Unger konnte die Technik und Logistik sowie die Unterschiede zwischen den beiden Terminals plastisch erläutern. Dabei half die ausführliche Beobachtungsmöglichkeit vom Be- und Entladen der an den Kais liegenden Schiffe.

Am Sonntag konnten wir vor der Rückfahrt noch das Gewürzmuseum Spicys in der Hamburger Speicherstadt besuchen. Hamburg war für Gewürze einer der größten Umschlagplätze weltweit. Nicht nur die große Anzahl von Exponaten aus aller Welt verdeutlichte die fast unendliche Vielfalt an Gewürzen, ihre Wirkungen sowie ihre Gewinnung und Herstellung. Auch mit einem sehr sachkundigen kleinen Vortrag bei Zimtkaffee und Butterkuchen brachte uns eine Museumsmitarbeiterin einige Gewürze nahe und vermittelte vielen von uns tieferes Wissen – was gleich zum Kauf im Museumslädchen genutzt wurde.

Es war wieder eine intensive und abwechslungsreiche Unternehmerreise, in bewährter Form von unserem Schatzmeister Detlef Ehleben organisiert, bei dem sich die Teilnehmer mit großem Beifall herzlich bedankten.